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Text File | 1996-09-18 | 55.6 KB | 1,078 lines |
- Der erste Brief an die Korinther.
-
- \1\
- Verfasser, Empfänger und Gruβ.
-
- $1$ Paulus, berufener Apostel Christi Jesu durch Gottes
- Willen, und Sosthenes, der Bruder, $2$ an die Gemeinde Gottes,
- die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den
- berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen
- unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres [Herrn].
- $3$ Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem
- Herrn Jesus Christus!
-
- \1\
- Dank für die den Korinthern zuteil gewordene Gnade.
-
- $4$ Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade
- Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus: $5$ In ihm
- seid ihr in allem reich gemacht worden, in allem Wort und aller
- Erkenntnis, $6$ wie denn das Zeugnis des Christus unter euch
- befestigt worden ist. $7$ Daher habt ihr an keiner Gnadengabe
- Mangel, während ihr das Offenbarwerden unseres Herrn Jesus
- Christus erwartet, $8$ der euch auch befestigen wird bis ans
- Ende, daβ ihr untadelig seid an dem Tag unseres Herrn Jesus
- Christus. $9$ Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid
- in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.
-
- \1\
- Warnung vor Parteisucht und falsch verstandener Weisheit.
-
- $10$ Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres
- Herrn Jesus Christus, daβ ihr alle einerlei Rede führt und nicht
- Spaltungen unter euch seien, sondern daβ ihr in demselben Sinn
- und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet. $11$
- Denn es ist mir durch die [Hausgenossen] der Chloe über euch
- bekannt geworden, meine Brüder, daβ Streitigkeiten unter euch
- sind. $12$ Ich meine aber dies, daβ jeder von euch sagt: ich
- bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich
- aber Christi. $13$ Ist der Christus zerteilt? Ist etwa Paulus
- für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft
- worden? $14$ Ich danke Gott, daβ ich niemand von euch getauft
- habe, auβer Krispus und Gajus, $15$ damit nicht jemand sage,
- ihr seiet auf meinen Namen getauft worden. $16$ Ich habe aber
- auch das Haus des Stephanas getauft; sonst weiβ ich nicht, ob
- ich noch jemand getauft habe. $17$ Denn Christus hat mich
- nicht ausgesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu
- verkündigen: nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz
- Christi zunichte gemacht werde. $18$ Denn das Wort vom Kreuz
- ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir
- errettet werden, ist es Gottes Kraft. $19$ Denn es steht
- geschrieben: `Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und
- den Verstand der Verständigen will ich verwerfen. $20$ Wo ist
- ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses
- Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit
- gemacht? $21$ Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt
- durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott
- wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu
- erretten. $22$ Denn während Juden Zeichen fordern und Griechen
- Weisheit suchen, $23$ predigen wir Christus als gekreuzigt,
- den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit; $24$ den
- Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes
- Kraft und Gottes Weisheit. $25$ Denn das Törichte Gottes ist
- weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als
- die Menschen. $26$ Denn seht, eure Berufung, Brüder, daβ es
- nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht
- viele Edle sind; $27$ sondern das Törichte der Welt hat Gott
- auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das
- Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke
- zuschanden mache. $28$ Und das Unedle der Welt und das
- Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er
- das, was ist, zunichte mache, $29$ daβ sich vor Gott kein
- Fleisch rühme. $30$ Aus ihm aber [kommt es, daβ] ihr in
- Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und
- Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; $31$ damit, wie
- geschrieben steht: `Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!
-
- \2\
- Der Apostel predigt die Weisheit Gottes.
-
- $1$ Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch
- mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes
- zu verkündigen. $2$ Denn ich nahm mir vor, nichts anderes
- unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als
- gekreuzigt. $3$ Und ich war bei euch in Schwachheit und mit
- Furcht und in vielem Zittern; $4$ und meine Rede und meine
- Predigt [bestand] nicht in überredenden Worten der Weisheit,
- sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, $5$ damit euer
- Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft
- beruhe.
-
- $6$ Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, jedoch
- nicht Weisheit dieses Zeitalters, noch der Fürsten dieses
- Zeitalters, die zunichte werden, $7$ sondern wir reden Gottes
- Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott
- vorherbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit.
- $8$ Keiner von den Fürsten dieser Welt hat sie erkannt - denn
- wenn sie [sie] erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der
- Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben -, $9$ sondern wie
- geschrieben steht: `Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört
- hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen
- bereitet hat, die ihn lieben. $10$ Uns aber hat Gott es
- geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles,
- auch die Tiefen Gottes. $11$ Denn wer von den Menschen weiβ,
- was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm
- ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der
- Geist Gottes. $12$ Wir aber haben nicht den Geist der Welt
- empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die
- Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. $13$ Davon
- reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche
- Weisheit, sondern in [Worten], gelehrt durch den Geist, indem
- wir Geistliches durch Geistliches deuten. $14$ Ein natürlicher
- Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es
- ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es
- geistlich beurteilt wird. $15$ Der geistliche dagegen
- beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand
- beurteilt. $16$ Denn `wer hat den Sinn des Herrn erkannt, daβ
- er ihn unterweisen könnte? Wir aber haben Christi Sinn.
-
- \3\
- Erneute Warnung vor Parteisucht - Dienende Stellung der Lehrer
- in der Gemeinde als Mitarbeiter Gottes.
-
- $1$ Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu
- Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in
- Christus. $2$ Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht
- feste Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht. Ihr vermögt es
- aber auch jetzt noch nicht, $3$ denn ihr seid noch
- fleischlich. Denn da Eifersucht und Streit unter euch ist: Seid
- ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? $4$ Denn
- wenn einer sagt: Ich bin des Paulus, der andere aber: Ich des
- Apollos - seid ihr nicht menschlich? $5$ Was ist denn Apollos?
- Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid,
- und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat.
-
- $6$ Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat
- das Wachstum gegeben. $7$ So ist weder der da pflanzt, etwas,
- noch der da begieβt, sondern Gott, der das Wachstum gibt. $8$
- Der aber pflanzt und der begieβt, sind eins; jeder aber wird
- seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. $9$
- Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau
- seid ihr. $10$ Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist,
- habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer
- aber baut darauf; jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. $11$
- Denn einen anderen Grund kann niemand legen, auβer dem, der
- gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. $12$ Wenn aber jemand
- auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh
- baut, $13$ so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn
- der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer geoffenbart wird.
- Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer
- erweisen. $14$ Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf
- gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; $15$ wenn jemandes Werk
- verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird
- gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. $16$ Wiβt ihr
- nicht, daβ ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch
- wohnt? $17$ Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird
- Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid
- ihr.
-
- $18$ Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch
- meint, weise zu sein in dieser Welt, so werde er töricht, damit
- er weise werde. $19$ Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit
- bei Gott; denn es steht geschrieben: `Der die Weisen fängt in
- ihrer List. $20$ Und wieder: `Der Herr kennt die Überlegungen
- der Weisen, daβ sie nichtig sind. $21$ So rühme sich denn
- niemand [im Blick auf] Menschen, denn alles ist euer. $22$ Es
- sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder
- Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles ist euer,
- $23$ ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
-
- \4\
- Die Apostel sind Vorbilder im Dienst und Leiden für Christus.
-
- $1$ Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der
- Geheimnisse Gottes. $2$ Übrigens sucht man hier an den
- Verwaltern, daβ einer treu erfunden werde. $3$ Mir aber ist es
- das Geringste, daβ ich von euch oder von einem menschlichen
- [Gerichts-]Tag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch
- selbst nicht. $4$ Denn ich bin mir selbst nichts bewuβt, aber
- dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt,
- ist der Herr. $5$ So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der
- Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht
- bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird; und dann
- wird jedem sein Lob werden von Gott.
-
- $6$ Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen
- um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus
- [zu denken], was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht
- für den einen gegen den anderen. $7$ Denn wer gibt dir einen
- Vorrang? Was aber hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du
- es aber auch empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du
- es nicht empfangen? $8$ Schon seid ihr satt, schon seid ihr
- reich geworden; ihr seid ohne uns zur Herrschaft gekommen. Oh,
- daβ ihr doch [wirklich] zur Herrschaft gekommen wäret, damit
- auch wir mit euch herrschen könnten! $9$ Denn mir scheint, daβ
- Gott uns, die Apostel, als die Letzten hingestellt hat, wie zum
- Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden,
- sowohl Engeln als Menschen. $10$ Wir sind Narren um Christi
- willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber
- stark; ihr geehrt, wir aber verachtet. $11$ Bis zur jetzigen
- Stunde leiden wir sowohl Hunger als Durst und sind nackt und
- werden mit Fäusten geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung
- $12$ und mühen uns ab und arbeiten mit unseren eigenen Händen.
- Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; $13$ gelästert,
- reden wir gut zu; wie Auskehricht der Welt sind wir geworden,
- ein Abschaum aller bis jetzt. $14$ Nicht um euch zu beschämen,
- schreibe ich dies, sondern ich ermahne euch als meine geliebten
- Kinder. $15$ Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in
- Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus
- Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. $16$ Ich
- bitte euch nun, seid meine Nachahmer!
-
- $17$ Deshalb habe ich euch Timotheus gesandt, der mein
- geliebtes und treues Kind im Herrn ist; der wird euch erinnern
- an meine Wege in Christus, wie ich überall in jeder Gemeinde
- lehre. $18$ Einige aber sind aufgeblasen, als ob ich nicht zu
- euch kommen würde. $19$ Ich werde aber bald zu euch kommen,
- wenn der Herr will, und werde nicht das Wort, sondern die Kraft
- der Aufgeblasenen kennenlernen. $20$ Denn das Reich Gottes
- [besteht] nicht im Wort, sondern in Kraft. $21$ Was wollt ihr?
- Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder in Liebe und im Geist
- der Sanftmut?
-
- \5\
- Gemeindezucht gegen Sünde in der Gemeinde.
-
- $1$ Überhaupt hört man, daβ Unzucht unter euch sei, und [zwar]
- eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht
- [stattfindet]: daβ einer seines Vaters Frau habe. $2$ Und ihr
- seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit
- der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan
- würde! $3$ Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im
- Geiste anwesend, habe schon als anwesend das Urteil gefällt über
- den, der dieses so verübt hat, $4$ - wenn ihr und mein Geist
- mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid - $5$ einen
- solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern
- zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am
- Tage des Herrn. $6$ Euer Rühmen ist nicht gut. Wiβt ihr nicht,
- daβ ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? $7$ Fegt
- den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr
- ja bereits ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus,
- ist geschlachtet. $8$ Darum laβt uns Festfeier halten, nicht
- mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und
- Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und
- Wahrheit.
-
- $9$ Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit
- Unzüchtigen Umgang zu haben; $10$ nicht durchaus mit den
- Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder
- Götzendienern, sonst müβtet ihr ja aus der Welt hinausgehen.
- $11$ Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu
- haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist
- oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer
- oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht
- einmal zu essen. $12$ Denn was habe ich zu richten, die
- drauβen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? $13$ Die
- aber drauβen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst
- hinaus!
-
- \6\
- Rechtsstreit unter Gemeindegliedern gehört nicht vor Gericht.
-
- $1$ Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem
- anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten, und
- nicht vor den Heiligen? $2$ Oder wiβt ihr nicht, daβ die
- Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt
- gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten
- Dinge zu richten? $3$ Wiβt ihr nicht, daβ wir Engel richten
- werden, wievielmehr [über] Alltägliches? $4$ Wenn ihr nun über
- alltägliche Dinge Rechtshändel habt, so setzt ihr die [zu
- Richtern] ein, die in der Gemeinde nichts gelten?
-
- $5$ Zur Beschämung sage ich es euch. Also nicht ein Weiser ist
- unter euch, auch nicht einer, der zwischen Bruder und Bruder
- entscheiden kann? $6$ sondern es streitet Bruder mit Bruder,
- und das vor Ungläubigen! $7$ Es ist nun schon überhaupt ein
- Fehler an euch, daβ ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum
- laβt ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum laβt ihr euch
- nicht lieber übervorteilen? $8$ Sondern ihr selbst tut unrecht
- und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber! $9$ Oder wiβt ihr
- nicht, daβ Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt
- euch nicht! Weder Unzüchtige, noch Götzendiener, noch
- Ehebrecher, noch Wollüstlinge, noch Knabenschänder, $10$ noch
- Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch
- Räuber werden das Reich Gottes erben. $11$ Und das sind manche
- von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid
- geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen
- des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.
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- \6\
- Warnung vor Unzucht.
-
- $12$ Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich.
- Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen
- lassen. $13$ Die Speisen [sind] für den Bauch und der Bauch
- für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als jene zunichte
- machen. Der Leib aber [ist] nicht für die Hurerei, sondern für
- den Herrn und der Herr für den Leib. $14$ Gott aber hat den
- Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine
- Macht. $15$ Wiβt ihr nicht, daβ eure Leiber Glieder Christi
- sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern
- einer Hure machen? Das sei ferne! $16$ Oder wiβt ihr nicht,
- daβ, wer der Hure anhängt, ein Leib [mit ihr] ist? `Denn es
- werden, heiβt es, `die zwei ein Fleisch sein. $17$ Wer aber
- dem Herrn anhängt, ist ein Geist [mit ihm]. $18$ Flieht die
- Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist auβerhalb
- des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen
- Leib. $19$ Oder wiβt ihr nicht, daβ euer Leib ein Tempel des
- Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und daβ ihr
- nicht euch selbst gehört? $20$ Denn ihr seid um einen Preis
- erkauft worden; verherrlicht nun Gott mit eurem Leib.
-
- \7\
- Verhalten in der Ehe.
-
- $1$ Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so
- ist es gut für einen Menschen, keine Frau zu berühren. $2$
- Aber um der Unzucht willen habe jeder seine eigene Frau, und
- jede habe ihren eigenen Mann. $3$ Der Mann leiste der Frau die
- [eheliche] Pflicht, ebenso aber auch die Frau dem Mann. $4$
- Die Frau verfügt nicht über ihren eigenen Leib, sondern der
- Mann; ebenso aber verfügt auch der Mann nicht über seinen
- eigenen Leib, sondern die Frau. $5$ Entzieht euch einander
- nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeitlang, damit ihr
- euch dem Gebet widmet und dann wieder zusammen seid, damit der
- Satan euch nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
- $6$ Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Befehl.
- $7$ Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie ich; doch jeder
- hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere
- so.
-
- $8$ Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist
- gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. $9$ Wenn sie sich aber
- nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist
- besser, zu heiraten, als [vor Verlangen] zu brennen.
-
- \7\
- Über Ehescheidung.
-
- $10$ Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der
- Herr, daβ eine Frau sich nicht vom Mann scheiden lassen soll
- $11$ - wenn sie aber doch geschieden ist, so bleibe sie
- unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann - und daβ ein Mann
- seine Frau nicht entlasse.
-
- $12$ Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein
- Bruder eine ungläubige Frau hat und sie willigt ein, bei ihm zu
- wohnen, so entlasse er sie nicht. $13$ Und eine Frau, die
- einen ungläubigen Mann hat, und er willigt ein, bei ihr zu
- wohnen, entlasse den Mann nicht. $14$ Denn der ungläubige Mann
- ist durch die Frau geheiligt und die ungläubige Frau ist durch
- den Bruder geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun
- aber sind sie heilig. $15$ Wenn aber der Ungläubige sich
- scheidet, so scheide er sich. Der Bruder oder die Schwester ist
- in solchen [Fällen] nicht geknechtet; zum Frieden hat uns Gott
- doch berufen. $16$ Denn was weiβt du, Frau, ob du den Mann
- erretten wirst? Oder was weiβt du, Mann, ob du die Frau erretten
- wirst?
-
- \7\
- Bedeutungslosigkeit des Standes für die Berufung durch Gott.
-
- $17$ Doch wie der Herr einem jeden zugeteilt hat, wie Gott
- einen jeden berufen hat, so wandle er; und so verordne ich es in
- allen Gemeinden. $18$ Ist jemand beschnitten berufen worden,
- so bleibe er bei der Beschneidung; ist jemand unbeschnitten
- berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden. $19$ Die
- Beschneidung ist nichts, und das Unbeschnittensein ist nichts,
- sondern das Halten der Gebote Gottes. $20$ Jeder bleibe in dem
- Stand, in dem er berufen worden ist. $21$ Bist du als Sklave
- berufen worden, so laβ es dich nicht kümmern; wenn du aber auch
- frei werden kannst, mach um so lieber Gebrauch davon. $22$
- Denn der als Sklave im Herrn Berufene ist ein Freigelassener des
- Herrn; ebenso ist der als Freier Berufene ein Sklave Christi.
- $23$ Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht Sklaven von
- Menschen. $24$ Worin jeder berufen worden ist, Brüder, darin
- soll er vor Gott bleiben.
-
- \7\
- Über die Unverheirateten.
-
- $25$ Über die Jungfrauen aber habe ich kein Gebot des Herrn;
- ich gebe aber eine Meinung als einer, der vom Herrn die
- Barmherzigkeit empfangen hat, vertrauenswürdig zu sein. $26$
- Ich meine nun, daβ dies um der gegenwärtigen Not willen gut ist,
- daβ es für einen Menschen gut ist, so zu sein. $27$ Bist du an
- eine Frau gebunden, so suche nicht los zu werden; bist du frei
- von einer Frau, so suche keine Frau. $28$ Wenn du aber doch
- heiratest, so sündigst du nicht; und wenn die Jungfrau heiratet,
- so sündigt sie nicht; aber solche werden Trübsal für das Fleisch
- haben; ich aber schone euch. $29$ Dies aber sage ich, Brüder:
- Die Zeit ist begrenzt: daβ künftig die, die Frauen haben, seien,
- als hätten sie keine, $30$ und die Weinenden, als weinten sie
- nicht, und die sich Freuenden, als freuten sie sich nicht, und
- die Kaufenden, als behielten sie es nicht, $31$ und die die
- Welt Nutzenden, als benutzten sie sie nicht; denn die Gestalt
- dieser Welt vergeht. $32$ Ich will aber, daβ ihr ohne Sorge
- seid. Der Unverheiratete ist für die [Sache] des Herrn besorgt,
- wie er dem Herrn gefallen möge; $33$ der Verheiratete aber ist
- um die [Dinge] der Welt besorgt, wie er der Frau gefallen möge,
- $34$ und [so] ist er geteilt. Die unverheiratete Frau und die
- Jungfrau ist für die [Sache] des Herrn besorgt, damit sie heilig
- sei an Leib und Geist; die Verheiratete aber ist für die [Sache]
- der Welt besorgt, wie sie dem Mann gefallen möge. $35$ Dies
- aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht, um euch eine
- Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr ehrbar und beständig
- ohne Ablenkung beim Herrn bleibt. $36$ Wenn aber jemand denkt,
- er handle ungeziemend mit seiner Jungfrau, wenn er in der
- Vollkraft steht, und es muβ so geschehen, so tue er, was er
- will; er sündigt nicht; sie sollen heiraten. $37$ Wer aber im
- Herzen feststeht und keine Not, sondern Macht hat über seinen
- eigenen Willen und dies in seinem Herzen beschlossen hat, seine
- Jungfrau zu bewahren, der handelt gut. $38$ Also, wer seine
- Jungfrau heiratet, handelt gut, und wer [sie] nicht heiratet,
- wird besserhandeln. $39$ Eine Frau ist gebunden, solange ihr
- Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei,
- sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn [muβ es
- geschehen]. $40$ Glückseliger ist sie aber, wenn sie so
- bleibt, nach meiner Meinung; ich denke aber, daβ auch ich Gottes
- Geist habe.
-
- \8\
- Rücksicht auf die Schwachen beim Essen von Götzenopferfleisch.
-
- $1$ Was aber das Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir,
- daβ wir alle Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf, die
- Liebe aber erbaut. $2$ Wenn jemand meint, er habe etwas
- erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll;
- $3$ wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.
- $4$ Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so
- wissen wir, daβ es keinen Götzen in der Welt gibt und daβ kein
- Gott ist als nur einer . $5$ Denn wenn es auch sogenannte
- Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter
- und viele Herren gibt -, $6$ so ist doch für uns ein Gott, der
- Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein
- Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch
- ihn. $7$ Die Erkenntnis aber ist nicht in allen, sondern
- manche essen es, da sie bis jetzt an den Götzen gewöhnt waren,
- als Götzenopferfleisch, und ihr Gewissen, da es schwach ist,
- wird befleckt. $8$ Speise aber macht uns nicht angenehm vor
- Gott; weder sind wir, wenn wir nicht essen, geringer, noch sind
- wir, wenn wir essen, besser. $9$ Seht aber zu, daβ nicht etwa
- diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoβ werde. $10$ Denn
- wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu
- Tisch liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist,
- bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? $11$ Und durch
- deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um
- dessentwillen Christus gestorben ist. $12$ Wenn ihr aber so
- gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so
- sündigt ihr gegen Christus. $13$ Darum, wenn eine Speise
- meinem Bruder Ärgernis gibt, so will ich in Ewigkeit überhaupt
- kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe.
-
- \9\
- Anspruch der Diener Gottes auf Unterhalt - Des Apostels Verzicht
- darauf.
-
- $1$ Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht
- Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im
- Herrn? $2$ Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es
- doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im
- Herrn. $3$ Meine Verteidigung vor denen, die mich zur
- Untersuchung ziehen, ist diese: $4$ Haben wir etwa kein Recht,
- zu essen und zu trinken? $5$ Haben wir etwa kein Recht, eine
- Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die
- Brüder des Herrn und Kephas? $6$ Oder haben allein ich und
- Barnabas kein Recht, nicht zu arbeiten? $7$ Wer tut jemals
- Kriegsdienste auf eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und
- iβt dessen Frucht nicht? Oder wer hütet eine Herde und iβt nicht
- von der Milch der Herde? $8$ Rede ich dies etwa nach
- Menschen[weise], oder sagt das nicht auch das Gesetz? $9$ Denn
- in dem Gesetz Moses steht geschrieben: `Du sollst dem Ochsen,
- der da drischt, nicht das Maul verbinden. Ist Gott etwa um die
- Ochsen besorgt? $10$ Oder spricht er [nicht] durchaus um
- unsertwillen? Denn es ist um unsertwillen geschrieben, daβ der
- Pflüger auf Hoffnung pflügen und der Dreschende [dreschen] soll
- auf Hoffnung, [am Ertrag] teilzuhaben. $11$ Wenn wir euch das
- Geistliche gesät haben, was ist es da Groβes, wenn wir von euch
- das Irdische ernten? $12$ Wenn andere an dem Verfügungsrecht
- über euch Anteil haben, nicht erst recht wir? Wir haben aber von
- diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen
- alles, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten.
- $13$ Wiβt ihr nicht, daβ die, welche die heiligen Dienste tun,
- aus dem Tempel essen, daβ die, welche am Altar tätig sind,
- Anteil am Altar haben? $14$ So hat auch der Herr denen, die
- das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
- $15$ Ich aber habe von keinem dieser Dinge Gebrauch gemacht.
- Ich habe dies jedoch nicht geschrieben, damit es so mit mir
- geschehe; denn es wäre mir besser, zu sterben als - meinen Ruhm
- soll mir niemand zunichte machen. $16$ Denn wenn ich das
- Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn ein Zwang
- liegt auf mir; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht
- verkündigte! $17$ Wenn ich dies nämlich freiwillig tue, so
- habe ich Lohn [zu erwarten], wenn aber unfreiwillig, so bin ich
- [nur] mit einer Verwaltung betraut. $18$ Was ist nun mein
- Lohn? Daβ ich bei meiner Verkündigung das Evangelium kostenfrei
- mache, so daβ ich von meinem Recht am Evangelium keinen Gebrauch
- mache.
-
- \9\
- Der Apostel als aller Menschen Sklave und als Wettkämpfer.
-
- $19$ Denn obwohl ich allen gegenüber frei bin, habe ich mich
- allen zum Sklaven gemacht, damit ich immer mehr gewinne. $20$
- Und ich bin den Juden wie ein Jude geworden, damit ich die Juden
- gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie einer unter Gesetz -
- obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin -, damit ich die,
- welche unter Gesetz sind, gewinne; $21$ denen, die ohne Gesetz
- sind, wie einer ohne Gesetz - obwohl ich nicht ohne Gesetz vor
- Gott bin, sondern unter dem Gesetz Christi -, damit ich die,
- welche ohne Gesetz sind, gewinne. $22$ Den Schwachen bin ich
- ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin
- allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige errette.
- $23$ Ich tue aber alles um des Evangeliums willen, um an ihm
- Anteil zu bekommen.
-
- $24$ Wiβt ihr nicht, daβ die, welche in der Rennbahn laufen,
- zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, daβ
- ihr ihn erlangt. $25$ Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam
- in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen
- Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. $26$
- Ich laufe nun so, nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht
- wie einer, der in die Luft schlägt; $27$ sondern ich
- zerschlage meinen Leib und knechte ihn, damit ich nicht, nachdem
- ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde.
-
- \10\
- Warnung vor sündiger Lust.
-
- $1$ Denn ich will nicht, daβ ihr in Unkenntnis darüber seid,
- Brüder, daβ unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle
- durch das Meer hindurchgegangen sind $2$ und alle in der
- Wolke und im Meer auf Mose getauft wurden $3$ und alle
- dieselbe geistliche Speise aβen $4$ und alle denselben
- geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem
- geistlichen Felsen, der [sie] begleitete. Der Fels aber war der
- Christus. $5$ An den meisten von ihnen aber hatte Gott kein
- Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden.
- $6$ Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen,
- damit uns nicht nach bösen Dingen gelüstet, wie es jene
- gelüstete. $7$ Werdet auch nicht Götzendiener wie einige von
- ihnen, wie geschrieben steht: `Das Volk setzte sich nieder, zu
- essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen. $8$
- Auch laβt uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen
- Unzucht trieben und es fielen an einem Tag
- dreiundzwanzigtausend. $9$ Laβt uns auch den Christus nicht
- versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und von den
- Schlangen umgebracht wurden. $10$ Murrt auch nicht, wie
- einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht
- wurden. $11$ Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und
- ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende
- der Zeitalter gekommen ist. $12$ Daher, wer zu stehen meint,
- sehe zu, daβ er nicht falle. $13$ Keine Versuchung hat euch
- ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der
- nicht zulassen wird, daβ ihr über euer Vermögen versucht werdet,
- sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so
- daβ ihr sie ertragen könnt.
-
- \10\
- Warnung vor Götzendienst im Blick auf den Tisch des Herrn.
-
- $14$ Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst. $15$
- Ich rede als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage.
- $16$ Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht
- [die] Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir
- brechen, ist es nicht [die] Gemeinschaft des Leibes des
- Christus? $17$ Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen,
- denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot. $18$ Seht auf
- das Israel nach dem Fleisch. Sind nicht die, welche die
- Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? $19$ Was
- sage ich nun? Daβ das einem Götzen Geopferte etwas sei? Oder daβ
- ein Götzenbild etwas sei? $20$ [Nein], sondern daβ das, was
- sie opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber
- nicht, daβ ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. $21$ Ihr
- könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr
- könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen und am Tisch der
- Dämonen. $22$ Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht
- reizen? Sind wir etwa stärker als er?
-
- \10\
- Mahnung zum rechten Gebrauch der Freiheit beim Essen des
- Götzenopferfleisches.
-
- $23$ Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles
- ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. $24$ Niemand suche das
- Seine, sondern das des anderen. $25$ Alles, was auf dem
- Fleischmarkt verkauft wird, eβt, ohne es um des Gewissens willen
- zu untersuchen. $26$ Denn `die Erde ist des Herrn und ihre
- Fülle. $27$ Wenn jemand von den Ungläubigen euch einladet,
- und ihr wollt hingehen, so eβt alles, was euch vorgesetzt wird,
- ohne es um des Gewissens willen zu untersuchen. $28$ Wenn
- aber jemand zu euch sagt: Dies ist Opferfleisch, so eβt nicht,
- um jenes willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen;
- $29$ ich meine aber nicht das eigene Gewissen, sondern das
- des anderen. Denn warum wird meine Freiheit von einem anderen
- Gewissen beurteilt? $30$ Wenn ich mit Danksagung teilnehme,
- warum werde ich geschmäht für das, wofür ich danksage? $31$
- Ob ihr nun eβt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur
- Ehre Gottes. $32$ Seid unanstöβig, sowohl für Juden als auch
- für Griechen als auch für die Gemeinde Gottes; $33$ wie auch
- ich in allen Dingen allen zu gefallen strebe, dadurch daβ ich
- nicht meinen Vorteil suche, sondern den der vielen, daβ sie
- errettet werden.
-
- \11\
-
- $1$ Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi [Nachahmer
- bin]!
-
- \11\
- Mahnung zum rechten Verhalten beim Gebet.
-
- $2$ Ich lobe euch aber, daβ ihr in allem meiner gedenkt und
- die Überlieferungen, wie ich sie euch überliefert habe,
- festhaltet. $3$ Ich will aber, daβ ihr wiβt, daβ der Christus
- das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der
- Mann, des Christus Haupt aber Gott. $4$ Jeder Mann, der betet
- oder weissagt und [dabei etwas] auf dem Haupt hat, entehrt sein
- Haupt. $5$ Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet
- oder weissagt, entehrt ihr Haupt; denn sie ist ein und dasselbe
- wie die Geschorene. $6$ Denn wenn eine Frau sich nicht
- verhüllt, so werde [ihr] auch [das Haar] abgeschnitten; wenn es
- aber für eine Frau schändlich ist, daβ [ihr das Haar]
- abgeschnitten oder geschoren wird, so soll sie sich verhüllen.
- $7$ Denn der Mann freilich soll sich das Haupt nicht
- verhüllen, da er Gottes Bild und Abglanz ist; die Frau aber ist
- des Mannes Abglanz. $8$ Denn der Mann ist nicht von der Frau,
- sondern die Frau vom Mann; $9$ denn der Mann wurde auch nicht
- um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes
- willen. $10$ Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt
- haben, um der Engel willen. $11$ Dennoch ist im Herrn weder
- die Frau ohne den Mann, noch der Mann ohne die Frau. $12$
- Denn wie die Frau vom Mann ist, so ist auch der Mann durch die
- Frau; alles aber von Gott. $13$ Urteilt bei euch selbst: Ist
- es anständig, daβ eine Frau unverhüllt zu Gott betet? $14$
- Oder lehrt euch nicht selbst die Natur, daβ, wenn ein Mann
- langes Haar hat, es eine Schande für ihn ist, $15$ wenn aber
- eine Frau langes Haar hat, es eine Ehre für sie ist? Denn das
- Haar ist ihr anstatt eines Schleiers gegeben. $161$ Wenn es
- aber jemand für gut hält, streitsüchtig zu sein, [so soll er
- wissen:] wir haben eine derartige Gewohnheit nicht, auch nicht
- die Gemeinden Gottes.
-
- \11\
- Mahnung zum rechten Verhalten beim Herrenmahl.
-
- $17$ Wenn ich aber folgendes vorschreibe, so lobe ich nicht,
- daβ ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren
- zusammenkommt. $18$ Denn erstens höre ich, daβ, wenn ihr in
- der Gemeinde zusammenkommt, Spaltungen unter euch sind, und zum
- Teil glaube ich es. $19$ Denn es müssen auch Parteiungen
- unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden.
-
- $20$ Wenn ihr nun zusammenkommt, so ist es nicht [möglich],
- das Herrenmahl zu essen. $21$ Denn jeder nimmt beim Essen
- sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere
- ist betrunken. $22$ Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen
- und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und
- beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll
- ich euch loben? Hierin lobe ich nicht. $23$ Denn ich habe von
- dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, daβ der
- Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm,
- $24$ und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist
- mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis.
- $25$ Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser
- Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr
- trinkt, zu meinem Gedächtnis. $26$ Denn sooft ihr dieses Brot
- eβt und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis
- er kommt. $27$ Wer also unwürdig das Brot iβt oder den Kelch
- des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig
- sein. $28$ Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er
- von dem Brot und trinke von dem Kelch. $29$ Denn wer iβt und
- trinkt, iβt und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib
- [des Herrn] nicht [richtig] beurteilt. $30$ Deshalb sind
- viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind
- entschlafen. $31$ Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so
- würden wir nicht gerichtet. $32$ Wenn wir aber vom Herrn
- gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit
- der Welt verurteilt werden. $33$ Daher, meine Brüder, wenn
- ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. $34$
- Wenn jemand hungert, der esse daheim, damit ihr nicht zum
- Gericht zusammenkommt. Das übrige aber will ich anordnen, sobald
- ich komme.
-
- \12\
- Die verschiedenen Geistesgaben und die Einheit des Leibes und
- seiner Glieder.
-
- $1$ Was aber die geistlichen [Gaben] betrifft, Brüder, so
- will ich nicht, daβ ihr ohne Kenntnis seid. $2$ Ihr wiβt, daβ
- ihr, als ihr zu den Heiden gehörtet, zu den stummen
- Götzenbildern hingezogen, ja, fortgerissen wurdet. $3$
- Deshalb tue ich euch kund, daβ niemand, der im Geist Gottes
- redet, sagt: Fluch über Jesus! und niemand sagen kann: Herr
- Jesus! auβer im Heiligen Geist.
-
- $4$ Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber [es
- ist] derselbe Geist; $5$ und es gibt Verschiedenheiten von
- Diensten, und [es ist] derselbe Herr; $6$ und es gibt
- Verschiedenheiten von Wirkungen, aber [es ist] derselbe Gott,
- der alles in allen wirkt. $7$ Jedem aber wird die Offenbarung
- des Geistes zum Nutzen gegeben. $8$ Dem einen wird durch den
- Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort
- der Erkenntnis nach demselben Geist; $9$ einem anderen aber
- Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der
- Heilungen in dem einen Geist, $10$ einem anderen aber
- [Wunder-]Kräfte, einem anderen aber Weissagung, einem anderen
- aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber
- [verschiedene] Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung
- der Sprachen. $11$ Dies alles aber wirkt ein und derselbe
- Geist und teilt jedem besonders aus, wie er will. $12$ Denn
- wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des
- Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch der
- Christus. $13$ Denn in einem Geist sind wir alle zu einem
- Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien
- Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt
- worden. $14$ Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern
- viele. $15$ Wenn der Fuβ spräche: Weil ich nicht Hand bin,
- gehöre ich nicht zum Leib: gehört er deswegen nicht zum Leib?
- $16$ Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin,
- gehöre ich nicht zum Leib: gehört es deswegen nicht zum Leib?
- $17$ Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn
- ganz Gehör, wo der Geruch? $18$ Nun aber hat Gott die Glieder
- gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte.
- $19$ Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib?
- $20$ Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib. $21$
- Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder
- wieder das Haupt zu den Füβen: Ich brauche euch nicht; $22$
- sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein
- scheinen, sind notwendig; $23$ und die uns die weniger
- ehrbaren am Leib zu sein scheinen, die umgeben wir mit
- reichlicherer Ehre; und unsere nichtanständigen haben gröβere
- Wohlanständigkeit; $24$ unsere wohlanständigen aber brauchen
- es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dabei dem
- Mangelhafteren gröβere Ehre gegeben, $25$ damit keine
- Spaltung im Leib sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge
- füreinander hätten. $26$ Und wenn ein Glied leidet, so leiden
- alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so
- freuen sich alle Glieder mit. $27$ Ihr aber seid Christi
- Leib, und einzeln genommen, Glieder. $28$ Und die einen hat
- Gott in der Gemeinde gesetzt erstens zu Aposteln, zweitens
- [andere] zu Propheten, drittens zu Lehrern, sodann
- [Wunder-]Kräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen,
- Hilfeleistungen, Leitungen, Arten von Sprachen. $29$ Sind
- etwa alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle
- [Wunder-]Kräfte? $30$ Haben alle Gnadengaben der Heilungen?
- Reden alle in Sprachen? Legen alle aus? $31$ Eifert aber um
- die gröβeren Gnadengaben.
-
- Und einen Weg noch weit darüber hinaus zeige ich euch:
-
- \13\
- Das Hohelied der Liebe.
-
- $1$ Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede,
- aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder
- eine schallende Zimbel. $2$ Und wenn ich Weissagung habe und
- alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiβ und wenn ich allen
- Glauben habe, so daβ ich Berge versetze, aber keine Liebe habe,
- so bin ich nichts. $3$ Und wenn ich alle meine Habe zur
- Speisung [der Armen] austeile und wenn ich meinen Leib hingebe,
- damit ich verbrannt werde, aber keine Liebe habe, so nützt es
- mir nichts. $4$ Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig;
- sie neidet nicht; die Liebe tut nicht groβ, sie bläht sich nicht
- auf, $5$ sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht
- das Ihre, sie läβt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht
- zu, $6$ sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
- sondern sie freut sich mit der Wahrheit, $7$ sie erträgt
- alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
- $8$ Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen,
- sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden
- aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. $9$
- Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise;
- $10$ wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was
- stückweise ist, weggetan werden. $11$ Als ich ein Kind war,
- redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein
- Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war.
- $12$ Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich,
- dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich
- stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleich wie auch ich
- erkannt worden bin. $13$ Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung,
- Liebe, diese drei; die gröβte aber von diesen ist die Liebe.
-
- \14\
- Über das Reden und Beten in Sprachen.
-
- $1$ Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen
- [Gaben], besonders aber, daβ ihr weissagt. $2$ Denn wer in
- einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott;
- denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse.
- $3$ Wer aber weissagt, redet zu den Menschen [zur] Erbauung
- und Ermahnung und Tröstung. $4$ Wer in einer Sprache redet,
- erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde.
- $5$ Ich möchte aber, daβ ihr alle in Sprachen redet, mehr
- aber [noch], daβ ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist gröβer,
- als wer in Sprachen redet, es sei denn, daβ er es auslegt, damit
- die Gemeinde Erbauung empfange. $6$ Jetzt aber, Brüder, wenn
- ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch
- nützen, wenn ich nicht zu euch rede in Offenbarung oder in
- Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre? $7$ Doch auch
- die tönenden leblosen Dinge, Flöte oder Harfe, wenn sie den
- Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was
- geflötet oder geharft wird? $8$ Denn auch wenn die Posaune
- einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?
- $9$ So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine
- verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet
- wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. $10$ Es gibt zum
- Beispiel so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist
- ohne Sprache. $11$ Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache
- nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der
- Redende für mich ein Barbar. $12$ So auch ihr, da ihr nach
- geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, daβ ihr überströmend
- seid zur Erbauung der Gemeinde. $13$ Darum, wer in einer
- Sprache redet, bete, daβ er [es auch] auslege. $14$ Denn wenn
- ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein
- Verstand ist fruchtleer. $15$ Was ist nun? Ich will beten mit
- dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand; ich will
- lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem
- Verstand. $16$ Denn wenn du mit dem Geist preist, wie soll
- der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen
- sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiβ, was du
- sagst? $17$ Denn du sagst wohl gut Dank, aber der andere wird
- nicht erbaut. $18$ Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen
- als ihr alle. $19$ Aber in der Gemeinde will ich [lieber]
- fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere
- unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache. $20$
- Brüder, seid nicht Kinder am Verstand, sondern an der Bosheit
- seid Unmündige, am Verstand aber seid Erwachsene. $21$ Es
- steht im Gesetz geschrieben: `Ich will durch Leute mit fremder
- Sprache und durch Lippen Fremder zu diesem Volk reden, und auch
- so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr. $22$
- Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht für die
- Glaubenden, sondern für die Ungläubigen; die Weissagung aber
- nicht für die Ungläubigen, sondern für die Glaubenden. $23$
- Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkommt und alle in Sprachen
- reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden
- sie nicht sagen, daβ ihr von Sinnen seid? $24$ Wenn aber alle
- weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt
- herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt;
- $25$ das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird
- er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und
- verkündigen, daβ Gott wirklich unter euch ist.
-
- \14\
- Ordnung bei den Gemeindezusammenkünften.
-
- $26$ Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat
- jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache[nrede], hat
- eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur
- Erbauung. $27$ Wenn nun jemand in einer Sprache redet, [so
- sei es] zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und
- einer lege aus. $28$ Wenn aber kein Ausleger da ist, so
- schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott.
- $29$ Propheten aber laβt zwei oder drei reden, und die
- anderen laβt urteilen. $30$ Wenn aber einem anderen, der
- dasitzt, eine Offenbarung [zuteil] wird, so schweige der erste.
- $31$ Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen,
- damit alle lernen und alle getröstet werden. $32$ Und die
- Geister der Propheten sind den Propheten untertan. $33$ Denn
- Gott ist nicht [ein Gott] der Unordnung, sondern des Friedens.
-
- Wie [es] in allen Gemeinden der Heiligen [ist], $34$ sollen
- eure Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht
- erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch
- das Gesetz sagt. $35$ Wenn sie aber etwas lernen wollen, so
- sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist
- schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. $36$ Oder
- ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch
- allein gelangt? $37$ Wenn jemand meint, ein Prophet oder
- [sonst] ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, daβ das, was
- ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. $38$ Wenn aber
- jemand das nicht erkennt, so wird er auch [von Gott] nicht
- erkannt. $39$ Daher, Brüder, eifert danach, zu weissagen, und
- hindert das Reden in Sprachen nicht. $40$ Alles aber geschehe
- anständig und in Ordnung.
-
- \15\
- Die Auferstehungshoffnung und die Zeugen der Auferstehung
- Christi.
-
- $1$ Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich
- euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr
- auch steht, $2$ durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr
- festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei
- denn, daβ ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. $3$ Denn
- ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen
- habe: daβ Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den
- Schriften; $4$ und daβ er begraben wurde und daβ er
- auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; $5$
- und daβ er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. $6$
- Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von
- denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch
- entschlafen sind. $7$ Danach erschien er Jakobus, dann den
- Aposteln allen; $8$ zuletzt aber von allen, gleichsam der
- unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. $9$ Denn ich bin der
- geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel
- genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
- $10$ Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine
- Gnade mir gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich
- habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern
- die Gnade Gottes, [die] mit mir [war]. $11$ Ob nun ich oder
- jene: so [jedenfalls] predigen wir, und so seid ihr zum Glauben
- gekommen.
-
- \15\
- Die Auferstehungshoffnung gegen die Leugnung der Auferstehung.
-
- $12$ Wenn aber gepredigt wird, daβ Christus aus den Toten
- auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, daβ es keine
- Auferstehung der Toten gebe? $13$ Wenn es aber keine
- Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht
- auferweckt; $14$ wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so
- ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch
- euer Glaube. $15$ Wir werden aber auch als falsche Zeugen
- Gottes erfunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, daβ er
- Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn
- wirklich Tote nicht auferweckt werden. $16$ Denn wenn Tote
- nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt.
- $17$ Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer
- Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. $18$ Also
- sind auch die, welche in Christus entschlafen sind,
- verlorengegangen. $19$ Wenn wir allein in diesem Leben auf
- Christus gehofft haben, so sind wir die elendesten von allen
- Menschen.
-
- $20$ Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der
- Erstling der Entschlafenen; $21$ denn da ja durch einen
- Menschen der Tod [kam], so auch durch einen Menschen die
- Auferstehung der Toten. $22$ Denn wie in Adam alle sterben,
- so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. $23$
- Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus;
- sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft; $24$
- dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt;
- wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat.
- $25$ Denn er muβ herrschen, bis er alle Feinde unter seine
- Füβe gelegt hat. $26$ Als letzter Feind wird der Tod
- weggetan. $27$ `Denn alles hat er seinen Füβen unterworfen.
- Wenn es aber heiβt, daβ alles unterworfen sei, so ist klar, daβ
- der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. $28$ Wenn
- ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst
- dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott
- alles in allem sei. $29$ Was werden sonst die tun, die sich
- für die Toten taufen lassen? Wenn überhaupt Tote nicht
- auferweckt werden, warum lassen sie sich denn für sie taufen?
- $30$ Warum sind auch wir jede Stunde in Gefahr? $31$
- Täglich sterbe ich, so wahr ihr mein Ruhm seid, Brüder, den ich
- in Christus Jesus, unserem Herrn, habe. $32$ Wenn ich [nur]
- nach Menschen[weise] mit wilden Tieren gekämpft habe zu Ephesus,
- was nützt es mir? Wenn Tote nicht auferweckt werden, so `laβt
- uns essen und trinken, denn morgen sterben wir! $33$ Irrt
- euch nicht: Böser Verkehr verdirbt gute Sitten. $34$ Werdet
- rechtschaffen nüchtern und sündigt nicht, denn manche sind in
- Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch.
-
- \15\
- Die Auferstehungshoffnung und die Eigenart der Auferstehung.
-
- $35$ Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten
- auferweckt? Und mit was für einem Leib kommen sie? $36$ Tor!
- Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. $37$ Und
- was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern
- ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen
- [Samenkörner]. $38$ Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er
- gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib. $39$
- Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes
- [ist das] der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes
- und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische.
- $40$ Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber
- anders ist der Glanz der himmlischen, anders der der irdischen;
- $41$ ein anderer der Glanz der Sonne und ein anderer der
- Glanz des Mondes und ein anderer der Glanz der Sterne; denn es
- unterscheidet sich Stern von Stern an Glanz. $42$ So ist auch
- die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit, es
- wird auferweckt in Unverweslichkeit. $43$ Es wird gesät in
- Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in
- Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; $44$ es wird gesät
- ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib.
- Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen
- geistlichen. $45$ So steht auch geschrieben: `Der erste
- Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam
- zu einem lebendig machenden Geist. $46$ Aber das Geistliche
- ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche.
- $47$ Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite
- Mensch vom Himmel. $48$ Wie der Irdische, so sind auch die
- Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen.
- $49$ Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so
- werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. $50$ Dies
- aber sage ich, Brüder, daβ Fleisch und Blut das Reich Gottes
- nicht erben können, auch die Verweslichkeit nicht die
- Unverweslichkeit erbt.
-
- $51$ Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht
- alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,
- $52$ in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten
- Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt
- werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. $53$
- Denn dieses Verwesliche muβ Unverweslichkeit anziehen und dieses
- Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
-
- \15\
- Lobpreis Gottes im Blick auf die Auferstehungshoffnung.
-
- $54$ Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen
- und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird
- das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: `Verschlungen
- ist der Tod in Sieg. $55$ `Wo ist, o Tod, dein Sieg? Wo ist,
- o Tod, dein Stachel? $56$ Der Stachel des Todes aber ist die
- Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. $57$ Gott aber
- sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus
- Christus! $58$ Daher, meine geliebten Brüder, seid fest,
- unerschütterlich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn,
- da ihr wiβt, daβ eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist.
-
- \16\
- Anweisung über Sammlungen für die Gemeinde in Jerusalem.
-
- $1$ Was aber die Sammlung für die Heiligen betrifft, so macht
- es auch so, wie ich es für die Gemeinden von Galatien angeordnet
- habe. $2$ An jedem ersten Wochentag lege ein jeder von euch
- bei sich zurück und sammle an, je nachdem er Gedeihen hat, damit
- nicht [erst] dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen. $3$
- Wenn ich aber angekommen bin, so will ich solche, die ihr für
- bewährt haltet, mit Briefen senden, daβ sie eure Gabe nach
- Jerusalem hinbringen. $4$ Wenn es aber der Mühe wert ist, daβ
- auch ich hinreise, so sollen sie mit mir reisen.
-
- \16\
- Reisepläne des Apostels.
-
- $5$ Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien
- durchzogen habe. Denn Mazedonien durchziehe ich [nur]; $6$
- bei euch aber werde ich vielleicht bleiben oder auch
- überwintern, damit ihr mich geleitet, wohin ich auch reise;
- $7$ denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, denn
- ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es
- erlaubt. $8$ Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben,
- $9$ denn eine groβe und wirksame Tür ist mir aufgetan, und
- der Widersacher sind viele.
-
- \16\
- Mitteilungen über Mitarbeiter.
-
- $10$ Wenn aber Timotheus kommt, so seht zu, daβ er ohne
- Furcht bei euch sei: denn er arbeitet am Werk des Herrn wie auch
- ich. $11$ Es verachte ihn nun niemand. Geleitet ihn aber in
- Frieden, daβ er zu mir komme; denn ich erwarte ihn mit den
- Brüdern. $12$ Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe
- ich ihm vielfach zugeredet, daβ er mit den Brüdern zu euch
- komme; und es war durchaus nicht [sein] Wille, jetzt zu kommen,
- doch wird er kommen, sobald er Gelegenheit findet.
-
- $13$ Wachet, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid
- stark! $14$ Alles bei euch geschehe in Liebe!
-
- $15$ Ich ermahne euch aber, Brüder: Ihr kennt das Haus des
- Stephanas, daβ es der Erstling von Achaja ist und daβ sie sich
- in
-
-
- den Dienst für die Heiligen gestellt haben; $16$ daβ auch ihr
- euch solchen unterordnet und jedem, der mitwirkt und sich
- abmüht. $17$ Ich freue mich aber über die Ankunft des
- Stephanas und Fortunatus und Achaikus, denn diese haben eure
- Abwesenheit ersetzt. $18$ Denn sie haben meinen und euren
- Geist erquickt. Erkennt nun solche an!
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- \16\
- Grüβe und Segenswunsch.
-
- $19$ Es grüβen euch die Gemeinden Asiens. Es grüβen euch
- vielmals im Herrn Aquila und Priska samt der Gemeinde in ihrem
- Hause. $20$ Es grüβen euch die Brüder alle. Grüβt einander
- mit heiligem Kuβ.
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- $21$ Der Gruβ mit meiner, des Paulus, Hand. $22$ Wenn
- jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht! Maranatha!
- $23$ Die Gnade des Herrn Jesus [sei] mit euch! $24$ Meine
- Liebe [sei] mit euch allen in Christus Jesus
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